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montanaberlin zeigt:

harmlos: endlich menschlich

3.04.08 - 10.05.2008

Eröffnung: Donnerstag, 3. April 2008, 19h
Pia Müller zeigt ab 20 Uhr eine Performance


Daniel Bell /Norwich
Gab Heller
/Berlin
Pia Müller
/Saarbrücken

Animation / Malerei / Performance / Zeichnung


Das Ausstellungsprojekt 2008 von montanaberlin umfasst den dreiteiligen Ausstellungs-
zyklus :endlich menschlich. Der unergründliche Begriff „Menschlichkeit“, der kein ge-
ringeres Thema als unsere Existenz beinhaltet, ist Grundlage und Horizont unseres Vor-
habens. Einmal angedacht verliert er immer mehr an erklärender Erhellung und konfron-
tiert uns mit Fragen nach unserem Handeln und Dasein.
Was ist menschlich, etwa in Abgrenzung zum Tier? Was ist menschlich, Spiritualität
und Versagen? Was ist menschlich: künstlerisch darauf zu antworten? In der Auftakt-
ausstellung harmlos: endlich menschlich lädt das neue Mitglied von montanaberlin
Gab Heller die Künstler Pia Müller (Saarbrücken) und Daniel Bell (Norwich) zu einer
thematischen und medialen Gegenüberstellung ein. Bei der Vielfalt der verwendeten Me-
dien ist die Zeichnung, wenn auch in verschiedenster Ausprägung, Ausdrucksmittel  al-
ler drei Ausstellenden. Die Künstler dieser Ausstellung verbindet, dass Bedrohung und
Gewalt Themen ihrer Arbeiten sind, ohne als solche inszeniert zu werden. Fernab jedes
Effektes vermitteln sie den Schrecken über die Unsicherheit, eine genaue Grenzziehung vornehmen zu können, die das Phänomen Gewalt klar umreißt und es von seinem Ge-
genteil unterscheidet. Sie öffnen den Blick dafür, dass die Übergänge im Erleben beun-
ruhigend fließend sind.
Gab Heller entwickelt mehrteilige Papierarbeiten. Sie bilden narrative, fast filmische Zu-

sammenhänge, ohne diese je zu einer Geschichte zu schließen. In außergewöhnlich-er
Weise meistert sie den Balanceakt, erzählende Aspekte mit einem freien, genuin maler-
ischen Ansatz in einer Art zu verbinden, die Form und Bildinhalte ineinander aufgehen
lassen.
Pia Müller entwickelt in ihren Performances über den Vollzug alltäglicher Verrichtung-
en eine beklemmende Wirkmacht. Der anfänglich kontrolliert puppenhafte Verzehr von
Erdbeeren etwa gerät zu einem triebhaften Selbstäußerungsprozess, der mit leichter
Hand mehr freilegt als klarmacht über Aspekte menschlichen Selbstverständnis´.
Pia Müller, Performance-stills, 2007
Auch Daniel Bell lotet Grenzen von Beunruhigung, Vorstellung und Banalität aus. In
seinem Film „toenails“ spielt  er in einer sehr eigenwilligen Ästhetik Schrecken gegen
Absurdität, Skurrilität und Rätsel aus.
Daniel Bell, still aus "toenails", 2006
Gab Heller, aus der Serie "violet", 2005